Alarmierender Anstieg: Über 4.500 Tiere im Jahr 2022 von Animal Hoarding betroffen

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Im Jahr 2022 wurde erneut ein alarmierender Höchststand von 73 Fällen von Animal Hoarding in Deutschland erreicht, bei denen insgesamt 4.506 Tiere betroffen waren. Diese besorgniserregenden Zahlen, veröffentlicht vom Deutschen Tierschutzbund, verdeutlichen den fortgesetzten Anstieg dieser krankhaften Sammelpraxis. Tierheime, die bereits vorher stark beansprucht waren, stoßen nun an ihre Grenzen, um die Pflege und Versorgung dieser oft stark vernachlässigten Tiere sicherzustellen.

Tierquälerei im Verborgenen: Unvorstellbares Leid

Animal Hoarding ist ein tragisches Phänomen, bei dem die betroffenen Tiere in beklagenswertem Zustand gehalten werden. Sie leiden unter Vernachlässigung, Mangelernährung und Krankheit, während sie auf engstem Raum in ihrer eigenen Verschmutzung leben und sich unkontrolliert vermehren. Oft sind die Halter blind für das Leid ihrer Tiere und nehmen weiterhin neue Tiere auf, was zu einem Teufelskreis führt. Es ist alarmierend, dass bei Rettungsaktionen häufig auch tote Tiere gefunden werden und die tatsächliche Anzahl der gehorteten Tiere oft nicht genau ermittelt werden kann.

Tiere in Gefahr: Katzen und Kleintiere leiden

Katzen sind seit Beginn der Datensammlung des Deutschen Tierschutzbundes die am häufigsten von Animal Hoarding betroffenen Tiere, was sich auch im Jahr 2022 bestätigte. Insgesamt wurden in 35 Fällen Katzen gehortet, was auf die Beliebtheit und Verfügbarkeit dieser Haustiere hinweist. Zusätzlich wurden 1.897 kleine Heimtiere entdeckt, was darauf schließen lässt, dass die Vermehrung dieser Tiere in solchen Situationen eine große Rolle spielt.

Tierheime brauchen dringend Unterstützung

Die Unterbringung und Versorgung von beschlagnahmten Tieren aus Animal Hoarding-Fällen stellt eine erhebliche Herausforderung für Tierheime dar, die im Auftrag der Kommunen handeln. Aufgrund vermehrter unüberlegter Tieranschaffungen während der Pandemie sind viele Tierheime bereits überfüllt. Gleichzeitig steigen die Kosten für Futter, Energie, Personal und Tierarzt kontinuierlich an und bringen die Tierheime finanziell an ihre Grenzen. Nur eine kleine Anzahl von fünf Tierheimen konnte im Jahr 2022 eine vollständige Kostendeckung nach einem Animal Hoarding-Fall verzeichnen. Der Deutsche Tierschutzbund, als Dachverband, appelliert an die Kommunen, eine angemessene finanzielle Unterstützung zur Erfüllung dieser kommunalen Pflichtaufgaben bereitzustellen. Zusätzlich ist es von großer Bedeutung, das Problem des Animal Hoardings auf bundespolitischer Ebene nachhaltig anzugehen. Der Tierschutzbund fordert daher die Einführung einer Heimtierschutzverordnung, die klare Vorgaben für die Zucht und Haltung von Tieren enthält sowie einen verpflichtenden Sachkundenachweis vorschreibt. Darüber hinaus soll ein übergreifendes Zentralregister für Tierhalter, die straffällig geworden sind, etabliert werden. Nicht zuletzt ist es wichtig, Animal Hoarding als Krankheitsbild anzuerkennen, um den betroffenen Personen angemessene Therapiemöglichkeiten bieten zu können.

Tierschutz: Klarere Vorgaben für Haltung

Die Einführung einer Heimtierschutzverordnung mit eindeutigen Vorgaben für Zucht und Haltung wäre von großer Bedeutung, da dadurch das Tierwohl nachhaltig verbessert werden könnte. Durch klare Richtlinien würde die Vermehrung von Tieren in unkontrollierten Situationen eingedämmt und somit das Risiko von Missbrauch und Vernachlässigung verringert.

Verpflichtender Sachkundenachweis: Die Einführung eines verpflichtenden Sachkundenachweises gewährleistet, dass Tierhalter über umfassendes Wissen und praktische Fähigkeiten verfügen, um sicherzustellen, dass ihre Tiere unter artgerechten Bedingungen gehalten werden können. Dadurch wird das Tierwohl gestärkt und potenzielle Missstände in der Tierhaltung minimiert.

Die offizielle Anerkennung von Animal Hoarding als Krankheitsbild würde eine verbesserte Sensibilisierung und Aufklärung über diese spezifische Störung ermöglichen, was zu einer frühzeitigen Identifizierung und Intervention führen könnte, um das Leiden der Betroffenen und der betroffenen Tiere zu verringern.

Durch die Umsetzung dieser Maßnahmen könnten wir den Tieren, die unter Animal Hoarding leiden, eine dringend benötigte Hilfe bieten und gleichzeitig den Tierheimen und Tierschutzorganisationen eine Unterstützung zukommen lassen, um die Herausforderungen dieser Problematik anzugehen und langfristige Lösungen zu entwickeln.

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